»Rückblick auf die 2. Naturheiltage 




Ausschuss hält Nachtreffen und zieht Resümee

Auch die 2. Naturheiltage haben wieder große Beachtung weit über den Ostalbkreis hinaus erfahren. Besucherströme drängten in die Ausstellung und zu den Vorträgen und Workshops. Schon wurde nach dem Termin der nächsten gefragt.





Vor wenigen Tagen trafen sich Vorstand und Ausschuss, um diese Großveranstaltung nochmals Revue passieren zu lassen und auch, um „Manöverkritik“ zu halten. Trotz ausgesprochen positiver Rückmeldungen und vielfach begeisterter Kommentare und Aussagen, sind wir uns darüber im Klaren, dass nichts so gut ist, dass es nicht verbessert werden könnte. Und immer wieder zeigt sich, dass auch noch so gut Geplantes dann in der Praxis nicht ganz so reibungslos abläuft. Glücklicherweise handelte es sich dabei nur um Kleinigkeiten. Keinesfalls jedoch vergessen möchten wir, den Sponsoren, Ausstellern, Referenten sowie den so zahlreich erschienenen Besuchern Dank zu sagen und ganz besonders den vielen Helfern und Helferinnen im Hintergrund, ohne die solche Tage nicht machbar und nicht so erfolgreich wären.



Die Presse berichtete...

- Vorbericht Gmünder Tagespost vom 25. Aug. 2012 >hier
- Bericht in der Remszeitung vom 27. Nov. 2012 >hier
- Bericht in der Gmünder Tagespost vom 30. Dez. 2012 >hier
- Bericht in der Zeitschrift GoForMore Ausgabe Feb./März 2013 >hier [1.423 KB]
- Bericht in der Remszeitung vom 7. Feb. 2013 >hier [400 KB]
- Bericht in der Remszeitung vom 12. Feb. 2013 >hier [236 KB]
- Bericht in der Gmünder Tagespost vom 04.04.2013 >hier
- Bericht in der Zeitschrift GoForMore Ausgabe April/Mai 2013 >hier [3.074 KB]
- Bericht in der Gmünder Wochenpost vom 17. April 2013 >hier [3.437 KB]
- Bericht in der Remszeitung vom 18. April 2013 >hier [2.040 KB]
- Bericht in der Gmünder Tagespost vom 19. April 2013 >hier
- Bericht in der Remszeitung vom 20. April 2013 >hier
- Bericht in der Gmünder Tagespost vom 22. April >hier
- Bericht in der Remszeitung vom 22. April 2013 >hier
- Bericht in der Zeitschrift stauferForum Ausgabe 1/2013 >hier [331 KB]



Resümee

Naturheilkunde - Informationen in reicher Fülle und großer Verschiedenheit boten die 2. Naturheiltage in Mutlangen.

Was der kleine Mutlanger Freundeskreis Naturheilkunde mit seinen zweiten Naturheiltagen auf die Beine gestellt hat, war mehr als beachtenswert. Nahezu alles an naturheilkundlichen Mitteln, Anwendungen und Behandlungsformen war geboten. Bei rund fünfzig Ausstellern im Forum und ebenso vielen Vorträgen und Workshops im benachbarten Franziskus-Gymnasium, die schon zu Beginn vielfach voll-, ja sogar überbelegt waren konnte man sich einen umfassenden Einblick verschaffen. Der Interessierte konnte in der Tat bei dieser Großveranstaltung „Heilende Natur“ auf hohem Niveau „erleben“. Diese gelungene Mischung lockte die Besucher in Scharen.
Beispielhaft einige Themen aus dem weitgefächerten Vortragsfeld: Hypnose, Burnout, Kinesiologie, Akutgynäkologie, Allergien, Darmgesundheit, Depression, Haargeomantie, Körperentgiftung, Reinkarnation, Schmerzbehandlung und sogar zur Tiergesundheit gab es zwei Vorträge. In den Workshops ging es dann ganz praktisch zur Sache mit Heileurythmie, Herzmeditation oder Übungen am Arbeitsplatz für Schulter und Nacken. Manche Besucher kamen extra wegen eines bestimmten Themas oder Referenten, manche wollten sich eher allgemein informieren.
“Wir wollten das Riesenspektrum der Naturheilkunde den Leuten näher bringen, und dies in Form einer möglichst wissenschaftlich belegten Qualität. Vorteilhaft für uns war, dass bereits im Oktober 2012 das vorhandene Platzangebot voll war und sich auch mehr Referenten für die Vorträge und Workshops gemeldet hatten, als Zeit zur Verfügung stand. So mussten wir Wartelisten anlegen und konnten unter den Anbietern und Themen gezielt auswählen“, sagte Hermann Kuon, im Vorstand des Freundeskreises Naturheilkunde und neben Harald Welzel maßgeblicher Organisator. Groß und Klein waren vertreten: neben den Großen wie Stauferklinikum, Barmer GEK, AOK, Weleda AG, Schoenenberger oder der Carsten-Stiftung zeigten auch viele kleinere Anbieter ihre selbstgemachten Seifen, Energie-Schmucksteine, ätherische Ölen oder Methoden der Wasserveredelung. Dazu gab es Speisen und Getränke, Kinderbetreuung und ein Erfahrungsfeld der Sinne aus Naturmaterialien. Nahezu alles konnte entdeckt und zum überwiegenden Teil auch ausprobiert werden.
Blenden wir kurz zurück: Vor zweieinhalb Jahren hatte der Freundeskreis Naturheilkunde zum ersten Mal zu Naturheiltagen eingeladen. Die überaus gute Resonanz damals ermutigte die Veranstalter zu einer Neuauflage mit einem noch umfangreicheren Programm und der Aufteilung auf zwei Lokalitäten, das MutlangerForum mit der Auftaktveranstaltung und der Messe sowie das erst 2012 neu erstellte Franziskus-Gymnasium mit den Vorträgen und Workshops und der Podiumsdiskussion (siehe separaten Bericht). Die Trennung in einen Messe- und einen Vortragsbereich kam gut an.
Auch diesmal konnten die Veranstalter nicht über Besuchermangel klagen, im Gegenteil. Bei manchen Vorträgen waren gelegentlich bis zu 70 Zuhörer und Zuhörerinnen, anstelle der erwarteten 35. Und nicht selten konnten gar nicht alle Zuhörer einen Platz ergattern. „Wir sind begeistert. Natürlich kam uns auch das Wetter entgegen.“, so Harald Welzel, der Vorsitzende des Freundeskreis Naturheilkunde.
Doch der Erwartungsdruck, diese Naturheiltage im 2jährigen Rhythmus durchzuführen, ist inzwischen gewaltig. So fragten nicht wenige Aussteller und Referenten, kaum war die Messe zu Ende, schon nach dem Zeitpunkt der dritten Veranstaltung, „diese würde sehnsüchtig erwartet und sei einfach ein Muss.“ Doch wann und ob und in welchem Umfang diese stattfinden wird, steht noch lange nicht fest, denn die Vorbereitungen sind zeitaufwändig, anstrengend und müssen von einem kleinen Kern Organisatoren bewältigt werden. Bei den zweiten Naturheiltagen ist dies Harald Welzel und Hermann Kuon hervorragend gelungen. Die drei Tage gingen, auch das soll nicht unerwähnt bleiben, ohne größere Komplikationen über die Bühne.





Podiumsdiskussion

„Medizin im Kreuzfeuer – Naturheilkunde nur noch für Selbstzahler?“,
lautete das Thema der Podiumsdiskussion im Rahmen der Naturheiltage 2013 im Mutlanger Forum. Schulmedizin und Naturheilkunde - was ist möglich, was steht dagegen? Denn alle sprechen vom Wohl des Patienten, aber wer bzw. was hilft ihm wirklich?
Das Dilemma für den Patienten ist unausweichlich: Medizin birgt Risiken, und es gibt (nur) einen gemeinsamen finanziellen Topf, aus dem alle Leistungserbringer bedient werden müssen. Gespeist wird dieser von den Beiträgen der gesetzlich Krankenversicherten, je nach Verdienst und Rentenhöhe und variiert somit je nach wirtschaftlicher Situation. Die Frage: „Dient die Medizin tatsächlich noch dem Menschen oder ist sie nur der Spielball ökonomischer und finanzieller Zwänge?“ hatte nicht umsonst ihre Berechtigung.
Nahezu einig war sich die Expertenrunde, dass Naturheilkunde als alternativmedizinische Behandlungsmethode nicht nur einzelne Symptome, sondern den Menschen ganzheitlich behandeln will und dass die Homöopathie als Wissenschaft anerkannt und von den Krankenkassen erstattet werden sollte. Doch warum müssen dann gesetzlich Krankenversicherte, wenn sie naturheilkundliche Arzneimittel und ihre Anwendungen begleitend, vorbeugend oder ganz allgemein wünschen, diese fast ausschließlich aus eigener Tasche zahlen? Und was leisten die alternativen Arzneimittel tatsächlich in der Praxis?
Dies waren im wesentlichen die Kernpunkte, zu denen Martin Scheuermann als Moderator der Gesprächsrunde, gewohnt locker und souverän, die sechs kompetenten Podiumsteilnehmer Michael Hennrich (MdB und Mitglied im Gesundheitsausschuss), Alexander Stütz (Bereichsvorstand der Barmer-GEK), Dr. Barbara Steiner (Weleda), Dr. med. Erik Schlicht (Chefarzt am Stauferklinikum), Dr. med. Günter Hetzel (Facharzt für Psychiatrie /Psychologie) und Dr. med. Gisbert Weissenborn (Allgemeinarzt) an diesem Abend nach ihren unterschiedlichen Positionen befragte und versuchte, ihre Sichtweise zu Gegensätzen, aber auch Gemeinsamkeiten deutlich werden zu lassen.
MdB Hennrich verwies darauf, dass die Politik nur die Strukturen schaffe, die zur Bewertung von Arzneien und Therapien führten. Letztlich entschieden die Kassen aber selbst, welche Therapien sie übernähmen und welche nicht. Ihm ging es zudem um die Wirtschaftlichkeit der Naturheilkunde. Diese müsse als Satzungsleistung anerkannt werden, da sie in der Komplementärmedizin erwiesenermaßen Nutzen bringt und auch die entsprechende Nachfrage vorhanden sei. Als weiteren Punkt nannte er die Bürokratie, die jedoch im wesentlichen unerlässlich sei. Und im Blick auf die Zukunft stellte er sogar bereits für die nächste Legislaturperiode ein einheitliches Vergütungssystem für private und gesetzlich Versicherte, eine sogenannte Bürgerversicherung, in Aussicht.
Naturheilkundliche Leistungen, sagte Alexander Stütz, übernehme seine Kasse in den Bereichen Akupunktur, Schmerztherapie und Homöopathie, aber das seien zusätzliche und freiwillige Leistungen außerhalb des Regelrahmens. Im Übrigen seien die Kassen eben an gewisse Regelrahmen gebunden, obwohl die Zahl der Versicherten, die eine Integration von Naturheilmitteln ins Arzneimittelangebot der Kassen wünschen, bereits bei 22 Prozent liegt. Tendenz steigend.
Dr. Sterner plädierte dafür, dass vor allem auch das gesamte therapeutische Spektrum den Patienten zur Verfügung stehen müsse und die Krankenkassen dafür ihre Angebote in Form von Kostenerstattung für naturheilkundliche Arzneimittel erweitern müssten. Als Beispiel nannte sie die bei Krebserkrankungen begleitend eingesetzten Mistelpräparate, die nicht verschreibungspflichtig sind und daher nicht von den Kassen erstattet werden. Die Sicherheit der naturheilkundlichen Arzneimittel werde durch die offizielle Zulassung beziehungsweise Registrierung als Arzneimittel mit allen dazugehörigen Prüf- und Zulassungsverfahren gewährleistet.
Dr. Schlicht bemängelte die Medizin nach Kassenlage. Durch den Billigpreismarkt bei Medikamenten und vor allem der überbordenden Bürokratie bleiben die Patienten in der Schulmedizin immer häufiger alleine. Für ihn wichtig war auch das" Wiederfinden " der alten Hausmittel. Einen einfachen Brustwickel bei Erkältungen kennen noch die wenigsten, dafür aber gleich die passenden Medikamente aus der Apotheke.
Die medizinische Behandlung werde derzeit definiert als Behandlung der Symptome, erläuterten Dr. Weissenborn und Dr. Hetzel. Entscheidend sei jedoch, dass der Mensch ganzheitlich behandelt werde und vor allem sowohl auf Patientenseite wie auch auf Seite des behandelnden Arztes langfristige Motivation vorhanden sein muss. Als Beispiel nannte Hetzel das Krankheitsbild des Burnout, bei dem es kein spezielles Symptom gebe, das für sich allein behandelt werden kann. Durch die Auswahl der richtigen homöopathischen Mittel erfolge nicht nur eine Symptombekämpfung oder -dämpfung, sondern es werde eine allgemeine Umstimmung des Körpers erreicht.
Dr. Weissenborn gab zu Bedenken, dass Arzneien aus der Naturheilkunde oft nicht viel kosteten, dafür aber Zeit und Eigeninitiative des Patienten wie des Arztes erforderten. Ein großes Problem sieht er darin, dass etwa Mistelpräparate, außer im Palliativfall, nicht mehr von den Kassen erstattet würden, weil sie nicht verschreibungspflichtig seien. Wer sich dieses Standardtherapeutikum in der komplementären Krebsbehandlung nicht leisten könne, stehe schlecht da. Dabei entsprächen die Jahreskosten einer intensiven Misteltherapie in etwa einer Infusion Chemotherapie.
Eine Zuhörerin wollte von den Podiumsteilnehmern wissen, ob die gesetzlich Versicherten bei der Auswahl und Erstattung von Arzneimitteln benachteiligt seien. Der Tenor der Antworten lautete: bei schulmedizinischen Arzneien gibt es keine Unterschiede, jedoch bei Naturheilmitteln und den Wartezeiten auf einen Arzttermin.
Ein Zuhörer regte einen besseren Informationsaustausch von Patientendaten unter den Ärzten an. Damit könnten Kosten gespart und Geld für die Alternativmedizin frei werden.
Bemängelt wurde fast einstimmig, dass es den Ärzten kaum noch möglich sei, genug Zeit für die einzelnen Patienten zu finden, was dem Vertrauensverhältnis abträglich ist und somit auch eine langfristige, intensive Behandlung mit Alternativmedizin oft nicht in Frage kommt. Zuhörer und Experten zeigten sich erstaunt darüber, dass der gesundheits-ökonomisch bedeutende Faktor der Homöopathie von Politikern, Krankenkassen-Funktionären oder Gesundheitsökonomen in seiner Tragweite nicht erkannt werde.
So ganz konnte dieses Streitgespräch jedoch die Erwartungen der zahlreich erschienenen Zuhörer nicht erfüllen. An der Qualifikation der Podiumsteilnehmer hat es sicherlich nicht gelegen. Sie alle waren als Ärzte, Politiker, Vertreter von Krankenkasse und „natürlicher“ Arzneimittel hervorragende Vertreter ihres Fachs und gewillt, sich mit Wissen und Erfahrung einzubringen. Es ist vor allem das Thema selbst, das eingekreist ist von Fallstricken in Form von bürokratischen Zwängen und Undurchschaubarkeiten des Gesundheitswesens, weshalb sich die Diskussion am Ende doch eher verlief und konkrete gemeinsame Schritte nicht erreicht werden konnten. Genau dies aber, war insgeheim die Hoffnung der Veranstalter.
Zuvor hatte Hermann Kuon die zahlreich erschienenen Besucher herzlich begrüßt und dabei auch das Ehepaar Löwe – Herr Löwe ist Musiklehrer am Gymnasium –, das an diesem Abend mit erfrischenden Weisen die Veranstaltung umrahmt hatte.



Die Teilnehmer (von links nach rechts) Alexander Stütz (GEK-Barmer), Dr. Günter Hetzel, Dr. Erik Schlicht (Chefarzt Stauferklinik), Dr. Gisbert Weissenborn, Harald Welzel (Vorstand FNM), Uli Biber (FNM), Hermann Kuon (Vorstand FNM), Martin Scheuermann (Schönblick), BM Peter Seyfried, Dr. Barbara Sterner (Weleda), MdB Michael Hennrich (CDU), Walter Hees (Stauferklinik) - die Abkürzung FNM bedeutet Freundeskreis Naturheilkunde Mutlangen



Abschließend ein Kommentar des Berichterstatters:
Es ist immer wieder das Gleiche in unserer Gesellschaft: die verantwortliche Politik bzw. der gemeinsame Gesundheitsausschuss und der zuständige gemeinsame Bundesausschuss (GBA) aus Kassenärzten, Krankenhausgesellschaft und gesetzlichen Krankenkassen, die die Richtlinien für die Behandlung der Patienten festlegen, sind sich im Grundsatz über die zwingend zu ändernden Schwachpunkte der momentanen Situation einig, eröffnen dann jedoch das schon „berüchtigte Ball-Wechselspiel“ gegenseitiger Schuldzuweisungen und verschanzen sich hinter sogenannten Rahmenbedingungen mit dem Ergebnis, dass am leidigen Zustand eben doch nichts zu ändern sei! Dies mag, heruntergebrochen auf die Landkreisebene, berechtigt sein. Konkrete Ansätze und Initiativen zur Änderung und Verbesserung – ich denke beispielsweise an die Vergütung des Arzt-Patienten-Gesprächs und die Erweiterung der Kassenleistung für wissenschaftlich belegte naturheilkundliche Methoden – wären dennoch möglich gewesen. Kritik allein genügt nicht mehr. Sonst braucht man sich nicht wundern, wenn die Glaubwürdigkeit immer mehr leidet. Zu appellieren gilt es jedoch auch an den Patienten. Die allgemeine, im Zuge des Wohlstandes entwickelte Tablettenhörigkeit muss sich schleunigst ändern. Gefordert ist wesentlich mehr Eigenverantwortlichkeit und Eigeninitiative. Sonst sind die typischen, meist chronisch gewordenen Volkskrankheiten nicht in den Griff zu bekommen.



Auftaktveranstaltung

Integrative Medizin – Zum Wohl des Patienten

Das Wissen der Schulmedizin im Einklang mit natürlichen Behandlungsmethoden.
Impulsvortrag von Professor Dr. Gustav Dobos zum Auftakt der 2. Naturheiltage
Rund 300 Interessierte waren zur Auftaktveranstaltung der zweiten Naturheiltage ins Mutlanger Forum gekommen. Nach dem großen Erfolg der ersten Version vor zweieinhalb Jahren hatte sich der Freundeskreis Naturheilkunde Mutlangen für eine Fortsetzung entschieden. „Hochinteressante und spannende Tage“ versprach sich Bürgermeister Peter Seyfried vom Programm dieser Tage und Schirmherr und Landrat Klaus Pavel lobte die „Meisterleistung an gebündelter Information“, die der Freundeskreis, insbesondere die beiden Macher Harald Welzel und Hermann Kuon in ehrenamtlicher Arbeit auf die Füße gestellt haben. Pavel, der bekannte, 100 Jahre alt werden zu wollen, pries das Thema Gesundheit als eines der wichtigsten in der Gesellschaft. „Für die drei Kliniken im Ostalbkreis sind wir immer bestrebt zu wissen, wohin die Reise geht, um die Patienten ganzheitlich zu versorgen.“ Dass dabei Schulmedizin und Naturheilkunde zusammen arbeiten könnten, sei einer der Schwerpunkte der drei Tage in Mutlangen, sagte dazu Harald Welzel in seiner Begrüßung.

Was ist Naturheilkunde und integrative Medizin? Dieser Frage widmete sich Professor Dr. Gustav Dobos in seinem Impulsvortrag bei den 2. Mutlanger Naturheiltagen. Der Grundsatz der Naturheilkunde ist die Anregung der Selbstheilungskräfte. Dabei wird sowohl die individuelle Konstitution des Patienten, als auch seine bio-psycho-soziale Situation mit berücksichtigt. Diese neue Medizinkombination zum Wohle des Patienten stellte der Mediziner in seinem Referat in den Vordergrund.
Ausgehend von Voltaire‘s Zitat „ Ärzte geben Medikamente, von denen sie wenig wissen, wegen Krankheiten über die sie noch weniger wissen an Patienten über die sie gar nichts wissen“, erklärte Professor Dobos jedoch: „die moderne Medizin vollbringt heute wahre Wunder, wenn es um Lebensrettung und Wiederherstellung oder die Bekämpfung von Infektionen geht. Sie hat aber für die große Mehrheit der Erkrankungen kein Rezept.“ Das Interesse an Naturheilkunde nehme auch deshalb zu.
Als Leiter der ersten „Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin“ in Deutschland, betonte Professor Dobos: „Wir mussten viel Überzeugungsarbeit leisten.“ Seine Uniklinik für Naturheilkunde am Knappschaftskrankenhaus in Steele, das zu den Kliniken Essen-Mitte zählt, ist ein Krankenhaus, das anders tickt. Das Motto heißt hier nicht Naturmedizin statt Schulmedizin, sondern Naturmedizin plus Schulmedizin. Die Uniklinik, die im Jahr 1999 mit zwanzig Betten eröffnet wurde, ist längst ein Erfolgsmodell. Die mittlerweile 54 Betten sind immer belegt. Mit Patienten aus ganz Deutschland. Seine Forschungen sind mittlerweile im In- und Ausland gefragt.
Die Einteilung der Naturheilkunde besteht im Essener Klinikum zum einen in den klassischen Naturheilverfahren (nach Kneipp) mit Hydrotherapie, Fasten und Ernährung, Bewegungstherapie, Pflanzenheilkunde und Ordnungstherapie – Mind/Body Medizin, zum anderen in den „erweiterten“ Naturheilverfahren, wie ausleitende Verfahren, so unter anderem die Blutegeltherapie. Als dritter Bereich kommt die traditionelle Chinesische Medizin hinzu. In Dobos’ Hospital geht es um existenzielle Probleme, wie chronische Schmerzen, Rheuma, Magen- und Darmerkrankungen – und Krebs. „Es ist übrigens keine Klinik für die Besserverdienenden, die das nötige Kleingeld haben für eine Medizin, in der der Geist so viel gilt wie der Körper und wo die Selbstheilungskräfte im Mittelpunkt stehen. Nein, hier liegen auch Kassenpatienten“, sagte er mit Nachdruck.
Nach Professor Dobos soll diese „Leib-Seele-Medizin“ eine sinnvolle Ergänzung sein. Sozusagen eine unterstützende Maßnahme für die Genesung, die der Patient jedoch vor allem selbst erbringen muss. „Wir geben als Arzt und Therapeut unter anderem eine Hilfe zur Selbsthilfe“, beschrieb Dobos sein Selbstverständnis. Die Selbstheilung definiert er als die Fähigkeit des menschlichen Körpers zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts im Organismus (Homöostase) durch die Selbstregulation physiologischer Vorgänge in Richtung Linderung und Heilung. Als Beispiel nannte er die Wundheilung.
Der Mediziner gab viele wertvolle Tipps zur Krankheitsprävention und zahlreiche Ratschläge für einen gesunden Lebensstil. Von Bedeutung sind dabei vor allem die Achtsamkeit, Entspannung und Veränderung des Lebensstils. Er sprach auch die Themen Ernährung, Bewegung, Entspannung und Stressvermeidung an. Dazu können Methoden wie Akupunktur, Yoga, Qigong oder Autogenes Training und Meditation, ein individuelles Sportprogramm oder eine gesunde Ernährung und Fasten gehören. Auf großes Interesse der Zuhörer stieß die Nadelreizmatte gegen Rückenschmerzen, das Schröpfen und die Gua Sha Münzmassage bei chronischen Nackenschmerzen. „Sie können dazu einfach den Deckel eines Babybrei-Glases für die Massage Ihres Nackens nehmen“, riet der Professor.
Die Naturheilkunde hat, laut Dobos, ein ungeheures Potential in der Krebsbehandlung. „Krebspatienten erhalten bei uns die beste Schulmedizin, jedoch kombiniert mit naturheilkundlichen Verfahren. Diese wirken gegen Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie und lindern Schmerzen, nehmen Angst und Unruhe.“
Abschließend fasste Professor Gustav Dobos zusammen: „Die integrative Medizin aktiviert die Patienten, motiviert sie zur Selbsthilfe, verstärkt die Beziehungsebene zwischen Arzt/Therapeut und Patient und verbessert zudem die Therapietreue. Außerdem verwendet sie durch die Kombination mit Naturheilkunde so wenig Medikamente wie möglich, aber auch so viele wie nötig.



Naturheiltage vor großem Publikum eröffnet (v.l.): Landrat Klaus Pavel, Hermann Kuon, Professor Dr. Gustav Dobos, Bürgermeister Peter Seyfried und Harald Welzel. (Foto:Tom)



Neu ist die Podiumsdiskussion am Samstagabend zwischen Fachleuten der gesetzlichen Krankenkassen, der zur Zeit amtierenden Bundesregierung, der Arzneimittelhersteller sowie Ärzten, die der Schulmedizin und solchen, die der Naturheilkunde nahe stehen. Sie beleuchten die Problematik aus ihrer jeweiligen Sicht, erklären ihre Standpunkte und beschreiben die momentane Situation in unserem Gesundheitswesen. Allen Beteiligten liegt das Wohl des Patienten am Herzen. Ein wichtiges Ziel dieser sicherlich spannenden Auseinandersetzung wird daher auch die Suche nach Gemeinsamkeiten sein und natürlich auch die Frage, wie eine zukunftsfähige Medizin aussehen könnte.



Dankeschön unseren Sponsoren und Unterstützern:

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